Fahrzeug-trimmen durch Einsatz von Gewichten

Hier möchten wir euch zeigen, wie ihr die Performance eures Fahrzeugs mithilfe von Gewichten verändern könnt.


grundsätzliches

Das Trimmen von Slotcars ist eine wahre Kunst, die viel Erfahrung und Geduld erfordert. Egal, ob Anfänger oder erfahrener Profi, manche Fahrzeuge stellen selbst routinierte Fahrer vor große Herausforderungen.

Es braucht häufig Zeit und Ausdauer, um ein Slotcar perfekt auf die individuellen Anforderungen abzustimmen.

Ein systematisches Vorgehen erleichtert es, Schwachstellen zu identifizieren und das Fahrverhalten gezielt zu verbessern.

 

Dabei sollten nicht nur das Gewicht, sondern auch die Reifen beim Ausbalancieren des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Weitere Informationen dazu findet ihr in der Rubrik: Räder & Reifen.

Im weiteren Verlauf werden wir uns mit Wälzblei beschäftigen. Alternativ können jedoch auch KFZ-Auswuchtgewichte verwendet werden. Diese sind zwar weniger flexibel als Wälzblei, aber in der Regel selbstklebend und gesundheitlich unbedenklich. Sie sind üblicherweise in Ausführungen von 2,5 g und 5 g erhältlich.

 

Beim Umgang mit Blei ist unbedingt auf den persönlichen Schutz zu achten!



Werkzeuge die benötigt werden:

 

  • Wälzblei, alternativ Auswucht-Gewichte 
  • Seitenschneider 
  • Bastel Messer oder Skalpell 
  • Optional:
  • Küchenwaage oder Feinwaage

 



Fehleranalyse beim Trimmen von Slotcars: 
Geduld und Präzision als Schlüssel zum Erfolg

Das Fahrbild ist die wichtigste Informationsquelle, um Fehler zu erkennen und zu verstehen, welche Anpassungen notwendig sind. Beobachtet genau, wie sich der Wagen auf der Strecke verhält. 
Springt er aus der Spur? 
Wirkt er instabil? 
 
Diese Hinweise geben Aufschluss darüber, was angepasst werden sollte!
Geduld und kleine Schritte
Ein zentraler Grundsatz beim Trimmen lautet:
Keine radikalen Änderungen vornehmen! Die Menge des verwendeten Bleis oder andere Parameter sollten immer nur in kleinen Schritten angepasst werden. Zu große Veränderungen machen es nahezu unmöglich, die optimale Einstellung schrittweise zu finden. Geduld ist hier entscheidend.

Faustregeln für typische Probleme
Mit den folgenden Faustregeln lassen sich häufige Fehler leicht beheben:

Der Wagen springt in Kurven aus dem Slot:
  • Ursache: Zu wenig Gewicht im Bug. 
    Lösung: Die Bleimenge im Bug erhöhen. 
  • Ursache: Vorderreifen bieten zu viel Grip. 
    Lösung: Reifen mit Klarlack versiegeln, um den Grip zu reduzieren. 
  • Ursache: Hinterreifen haben scharfe Kanten. 
    Lösung: Äußere Reifenkanten mit einer Feile abrunden.

Der Wagen fährt geradeaus weiter und schlägt wie eine Granate ein:
  • Ursache: Zu viel Gewicht im Wagen. 
    Lösung: Bleimenge reduzieren. 
  • Ursache: Felgen laufen unrund und destabilisieren den Wagen. 
    Lösung: Felgen rund schleifen oder erneuern.
  • Ursache: Der falsche Leitkiel wird verwendet. 
    Lösung: Passenden Leitkiel einsetzen.  
Prüfen und Testen nach jeder Änderung
Nach jeder vorgenommenen Anpassung ist ein umfangreicher Fahrtest notwendig. Dieser sollte mehrere Runden umfassen, um sicherzustellen, dass das geänderte Setup passt und den gewünschten Effekt erzielt. 
Es ist wichtig, stets nur eine Änderung vorzunehmen! Nur so ist es möglich, eine klare Analyse durchzuführen und herauszufinden, ob der Schritt eine Verbesserung oder Verschlechterung bewirkt hat.
Fazit:
Slotcar-Tuning ist ein Prozess, der Sorgfalt und systematisches Vorgehen erfordert. 
Kleine, gut überlegte Schritte, Geduld und eine genaue Beobachtung des Fahrbilds führen langfristig zum Erfolg. 
Wer die Faustregeln beachtet und methodisch vorgeht, wird früher oder später das optimale Setup für sein Fahrzeug finden.


Im Detail

  1. (Violet)

    Zusätzliches Gewicht im vorderen Chassisbereich sorgt für eine stabilere Kurvenlage des Slotcars.

  2. (Blau)

    Zusätzliches Gewicht im Bereich des Leitkiels erhöht den Druck auf den Leitkiel und die Schleifer des Slotcars. Dies verringert die Gefahr, dass das Fahrzeug aus dem Slot springt, und verbessert insgesamt den Kontakt zum Slot. Allerdings nimmt auch die Reibung zu, was zu einer Bremswirkung führen kann.

  3. (Gelb)

    Im vorderen Bereich des Chassis sorgt zusätzliches Gewicht für ein insgesamt stabileres Fahrverhalten. Dies ist ein geeigneter Bereich, um das Chassis im Falle eines Untergewichts (unter Berücksichtigung der Reglement-Vorgaben) zu beschweren.

  4. (Grün)

    Zusätzliches Gewicht im mittleren bis hinteren Bereich des Chassis verbessert das Fahrverhalten, erhöht den Grip auf den Hinterrädern und ist ein geeigneter Platz, um das Chassis bei Bedarf zu beschweren (unter Berücksichtigung des Reglements).

  5. (Braun) 

    Zusatz! Die Gripp-Bereitschaft wird weiter gesteigert. Es besteht allerdings die Gefahr, ein Fahrzeug zu erhalten, das nur schwer zu kontrollieren ist. Die Schwungmasse in den Kurven nimmt zu. Der Grip bricht plötzlich ab, und das Fahrzeug gerät ins Schleudern.

  6. Im Bereich der "Seitenkästen" des Chassis trägt zusätzliches Gewicht dazu bei, die Kippneigung des Fahrzeugs zu verringern und das sogenannte Schwänzeln sowie ein lockeres Heck zu minimieren.

     

    Außerdem bietet dieser Bereich eine effektive Möglichkeit, das Chassis bei Untergewicht (unter Berücksichtigung des Reglements) zu beschweren.



Übrigens ist das beste Slotcar-Setup nutzlos, wenn der Gasfinger in jeder Kurve auf Vollgas besteht.
Auch im kleineren Maßstab gelten die Gesetze der Physik.