In diesem Artikel unterstützen wir euch mit Ra*d und Tat.
GRUNDSÄTZLICHES
Wie immer gibt es auch in diesem Fall kein universelles Erfolgsrezept.
Jeder sollte individuell herausfinden, was am besten zu seinem Fahrstil und seinen Fahrzeugen passt.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns vor allem mit Moosgummi-Reifen, da diese die einzigen auf unserer Bahn zugelassenen Reifen sind.
Technische Definitionen:
Wichtig!
Gemäß unserem Reglement werden hier weder Haftmittel noch Reifen-Refresher behandelt. Das Auftragen jeglicher Chemikalien auf die hinteren Reifen ist verboten, ausgenommen der Kleber beim
Verkleben der Reifen. Das Versiegeln der Lauffläche der vorderen Reifen mit Kleber oder Lack ist abhängig vom Reglement erlaubt.
Werkzeuge die benötigt werden:
Moosgummi-Reifen werden bei Slotcars aus mehreren Gründen bevorzugt:
Zusammenfassend sind Moosgummi-Reifen ideal für Slotcars, da sie eine optimale Kombination aus Leistung, Langlebigkeit und Regelkonformität bieten.
Ein präziser und professioneller Reifenschliff bei Slotcars gelingt am effektivsten mit einer speziellen Reifenschleifmaschine (RSM).
Nur mit einem solchen Gerät ist ein optimaler Rundlauf der Reifen gewährleistet.
Insbesondere bei Carrera-Fahrzeugen mit durchgängiger Achse wird häufig die sogenannte Brettchen-Methode verwendet. Diese ist für den Heimgebrauch durchaus ausreichend, erreicht jedoch spätestens
im Wettbewerb nicht die erforderliche Präzision.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Reifenschleifmaschinen für Slotcars: In Clubs und bei Wettbewerben werden fast ausschließlich RSMs eingesetzt, die es ermöglichen, abmontierte Räder einzeln
zu schleifen.
Für Fahrzeuge mit fest verklebten Felgen, die sich nicht von der Achse entfernen lassen, wie es bei vielen Carrera-Modellen der Fall ist, kommt hingegen eine Reifenschleifmaschine zum Einsatz,
die die gesamte Achse samt beider Räder aufnimmt.
Dies entspricht in der Funktionsweise der Brettchen-Methode, bietet jedoch deutlich bessere Ergebnisse.
Ein typisches Beispiel für diese Art von Reifenschleifmaschine (RSM) sind Modelle wie die Tyre True Machine von Scaleauto, Hudy, Frankenslot oder Ilpe. In diesem Text widmen wir uns der Hudy.
Die Nutzung dieser Maschine setzt voraus, dass Alufelgen vorhanden sind, die sich von der Achse demontieren lassen.
Unabhängig davon, für welche Maschine man sich entscheidet, ist das Grundprinzip immer gleich: Das Rad wird vom Fahrzeug abgenommen und auf die Achse der Schleifmaschine geschraubt.
Das Schleifpapier ist auf einer Trommel angebracht, die sich entgegen der Drehrichtung des Reifens bewegt. Bei der Hudy stehen dafür zwei Varianten zur Verfügung:
Mit einer Stellschraube wird der Reifen langsam an die Schleiftrommel herangeführt, bis der gewünschte Durchmesser erreicht und das Rad gleichmäßig rund ist. Die Einstellschraube ermöglicht es zudem, das Maß im Voraus zu begrenzen, sodass dieses präzise auf ein zweites Rad übertragen werden kann.
Darüber hinaus lässt sich der Reifen mit dieser Maschine auch perfekt abstechen, das heißt, auf die gewünschte Breite bringen.
Vorbereitung der Felgen:
Die Felgen gründlich reinigen, um Schmutz, Fett oder Ölreste zu entfernen. Dabei kann Isopropanol oder Bremsenreiniger verwendet werden. Die
Klebefläche der Felge anschließend leicht anschleifen (z. B. mit feinem Schleifpapier), um die Haftung des Klebstoffs zu verbessern.
Ein hilfreicher Tipp ist, die Felge auf einer Achse zu befestigen, da sich das Rad dadurch leichter handhaben lässt.
Ein Holzbrett mit einem 3-mm-Loch bietet zudem einen praktischen Ablagepunkt für das verklebte Komplettrad.
Alternativ können auch andere Räder verwendet werden (Bild)
Reifen vorbereiten:
Die Innenseite der Moosgummireifen sollte sauber und frei von Staub sein. Die Passform des Reifens auf der Felge ist vor dem Kleben zu
testen.
Auftragen des Klebstoffs:
Eine dünne, gleichmäßige Schicht Kleber (z.B. UHU MAX REPAIR) auf die Klebefläche der Felge auftragen. Auch auf dem Reifen muss
Klebstoff aufgebracht werden. Eine ordentliche Raupe Kleber auftragen und mit einem Zahnstocher oder einem anderen Hilfsmittel im Reifen verteilen. Dabei darauf achten, nicht zu viel
Kleber zu verwenden, um überschüssigen Klebstoff zu vermeiden.
Tipp: Besonders bei kalten Temperaturen kann die Innenseite des Reifens vor dem Auftrag des Klebers angehaucht werden, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und so eine bessere Klebeverbindung
zu erzielen.
Montage des Reifens:
Den Moosgummireifen langsam und gleichmäßig über die Felge ziehen. Dabei sicherstellen, dass der Reifen korrekt sitzt und weder Luftblasen noch
Falten entstehen. Anschließend den Reifen vorsichtig andrücken, damit der Kleber sich gleichmäßig verteilt. Es wird empfohlen, den Reifen mit der Handfläche und leichtem Druck auf der
Tischplatte zu rollen.
Aushärten des Klebers:
Der Kleber sollte ausreichend Zeit zum Aushärten erhalten (Herstellerangaben beachten, empfohlen werden mindestens 24 Stunden). Während des
Trocknens sind unnötige Bewegungen zu vermeiden, da diese den Sitz des Reifens beeinträchtigen könnten.
Reifen schleifen:
Der Reifen muss nun geschliffen werden.
Wichtiger Hinweis:
Bei sämtlichen Schleifarbeiten ist das Tragen einer Schutzmaske unerlässlich, insbesondere beim Schleifen von mit Sekundenkleber versiegelten Materialien wie Reifen. Der dabei entstehende
Schleifstaub ist extrem fein und hochgiftig! Achten Sie unbedingt auf Ihre Sicherheit und verwenden Sie geeignete Schutzausrüstung.
Um Slotcar-Reifen aus Moosgummi mit einer Reifenschleifmaschine zu schleifen, wird in der Regel folgendermaßen verfahren:
Das Schnittbild des abgebildeten Rades zeigt die abgerundeten Kanten in einer stark vergrößerten Darstellung. Die Abrundung sollte jedoch nur in leichter Form erfolgen.
Damit die Autos sauber und ohne Hoppeln über die Bahn fahren, sollten auch die Vorderreifen möglichst rund laufen. Daher ist es wichtig, auch diese zu schleifen.
Die Vorderreifen erfüllen bei Slotcars vor allem eine Stützfunktion und haben ansonsten keine besonderen Eigenschaften. Sie sollten so wenig Grip wie möglich auf der Bahn haben.
Um dies zu erreichen, gibt es mehrere Ansätze. Die einfachste Methode ist, Vorderreifen zu wählen, die so schmal wie möglich sind. In einigen Rennserien werden statt Reifen sogar nur Gummi
O-Ringe verwendet, hier muss jedoch das jeweilige Reglement berücksichtigt werden.
Es empfiehlt sich zudem, die Vorderräder im Gegensatz zu den Hinterrädern zu schleifen. Das bedeutet, dass die Außenseite der Vorderräder eckig (90°) geschliffen werden sollte, während die Innenseite abgerundet wird.
Das Schnittbild des abgebildeten Rades zeigt die abgerundeten Kanten in einer stark vergrößerten Darstellung. Die Abrundung sollte jedoch nur in leichter Form erfolgen.
Versiegeln!
Je nach Vorgabe können die Vorderreifen außerdem mit Lack oder Sekundenkleber versiegelt werden. Nach dem Aushärten sollten sie vorsichtig geschliffen werden, um eine glatte Oberfläche zu
erzielen. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu viel Material abzutragen, da sonst die aufgetragene Versiegelung schnell wieder entfernt wird. Nach dem Schleifen sind die Reifen äußerst glatt und
bieten nur minimalen Grip.
Ein Nebeneffekt ist allerdings, dass die Slotcars in der Regel etwas lauter werden.
Montage und Bearbeitung der Vorderräder: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Abschließender Hinweis:
Falls versehentlich durchgeschliffen wird und der ursprüngliche Reifen wieder sichtbar wird, müssen die Arbeitsschritte ab Punkt vier erneut durchgeführt werden.