räder & reifen

In diesem Artikel unterstützen wir euch mit Ra*d und Tat.


GRUNDSÄTZLICHES

Wie immer gibt es auch in diesem Fall kein universelles Erfolgsrezept.
Jeder sollte individuell herausfinden, was am besten zu seinem Fahrstil und seinen Fahrzeugen passt.

 

In diesem Artikel beschäftigen wir uns vor allem mit Moosgummi-Reifen, da diese die einzigen auf unserer Bahn zugelassenen Reifen sind.

 

Technische Definitionen:

 

  • Felge: Einzelne Felge ohne aufgezogenen Reifen.
  • Reifen: Einzelner Reifen ohne montierte Felge.
  • Rad (Komplettrad): Felge mit aufgezogenem Reifen.

Wichtig!
Gemäß unserem Reglement werden hier weder Haftmittel noch Reifen-Refresher behandelt. Das Auftragen jeglicher Chemikalien auf die hinteren Reifen ist verboten, ausgenommen der Kleber beim Verkleben der Reifen. Das Versiegeln der Lauffläche der vorderen Reifen mit Kleber oder Lack ist abhängig vom Reglement erlaubt.



Werkzeuge die benötigt werden:

  • Feilen
  • Schleifpapier (am besten mit Schleifklotz)
  • Klebstoff
  • Reifenschleifmaschine
  • Netzteil
  • stück Pappe / Pappteller etc.
  • Sekundenkleber
  • Achse
  • Kleber / wir empfehlen UHU Max Repair
  • Staubschutzmaske


Warum moosgummi-reifen?

Moosgummi-Reifen werden bei Slotcars aus mehreren Gründen bevorzugt:  

 

  1. Hoher Grip:
    Moosgummi bietet ausgezeichnete Haftung auf den typischen Slotcar-Bahnbelägen, was für präzises Fahrverhalten und schnelle Kurvengeschwindigkeiten sorgt. 
  2. Moderater Verschleiß:
    Obwohl Moosgummi-Reifen schneller verschleißen als einige andere Reifenarten, können sie durch sorgfältige Pflege und gewissenhaftes Schleifen ihre Performance bis zum Schluss konstant beibehalten.
  3. Gleichmäßige Performance:
    Moosgummi-Reifen behalten über längere Zeit ihre Eigenschaften, sodass die Performance des Slotcars konstant bleibt. 
  4. Anpassungsfähigkeit:
    Sie lassen sich durch Schleifen oder Behandeln optimal an die jeweilige Strecke anpassen, was für ambitionierte Fahrer ein großer Vorteil ist. 
  5. Regelkonformität:
    Oft sind Moosgummi-Reifen bei Wettbewerben vorgeschrieben, da sie einheitliche Bedingungen schaffen und die Bahn weniger verschmutzen.  

 Zusammenfassend sind Moosgummi-Reifen ideal für Slotcars, da sie eine optimale Kombination aus Leistung, Langlebigkeit und Regelkonformität bieten.


Reifenschleifmaschine (RSM)

Ein präziser und professioneller Reifenschliff bei Slotcars gelingt am effektivsten mit einer speziellen Reifenschleifmaschine (RSM).
Nur mit einem solchen Gerät ist ein optimaler Rundlauf der Reifen gewährleistet.

Insbesondere bei Carrera-Fahrzeugen mit durchgängiger Achse wird häufig die sogenannte Brettchen-Methode verwendet. Diese ist für den Heimgebrauch durchaus ausreichend, erreicht jedoch spätestens im Wettbewerb nicht die erforderliche Präzision.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Reifenschleifmaschinen für Slotcars: In Clubs und bei Wettbewerben werden fast ausschließlich RSMs eingesetzt, die es ermöglichen, abmontierte Räder einzeln zu schleifen.

 

Für Fahrzeuge mit fest verklebten Felgen, die sich nicht von der Achse entfernen lassen, wie es bei vielen Carrera-Modellen der Fall ist, kommt hingegen eine Reifenschleifmaschine zum Einsatz, die die gesamte Achse samt beider Räder aufnimmt.
Dies entspricht in der Funktionsweise der Brettchen-Methode, bietet jedoch deutlich bessere Ergebnisse.

Ein typisches Beispiel für diese Art von Reifenschleifmaschine (RSM) sind Modelle wie die Tyre True Machine von Scaleauto, Hudy, Frankenslot oder Ilpe. In diesem Text widmen wir uns der Hudy.

Die Nutzung dieser Maschine setzt voraus, dass Alufelgen vorhanden sind, die sich von der Achse demontieren lassen.

Unabhängig davon, für welche Maschine man sich entscheidet, ist das Grundprinzip immer gleich: Das Rad wird vom Fahrzeug abgenommen und auf die Achse der Schleifmaschine geschraubt.

Das Schleifpapier ist auf einer Trommel angebracht, die sich entgegen der Drehrichtung des Reifens bewegt. Bei der Hudy stehen dafür zwei Varianten zur Verfügung:

  1. Schleiftrommel mit fest aufgebrachtem Schleifmaterial:
    Diese bietet den Nachteil, dass die Körnung des Schleifmaterials nicht verändert werden kann.
  2. Schleiftrommel mit wechselbaren Schleifhülsen:
    Diese gibt es in verschiedenen Körnungen, lassen sich einfach austauschen und ermöglichen so eine optimale Anpassung an die jeweiligen Anforderungen.

 

 

Mit einer Stellschraube wird der Reifen langsam an die Schleiftrommel herangeführt, bis der gewünschte Durchmesser erreicht und das Rad gleichmäßig rund ist. Die Einstellschraube ermöglicht es zudem, das Maß im Voraus zu begrenzen, sodass dieses präzise auf ein zweites Rad übertragen werden kann.

 

Darüber hinaus lässt sich der Reifen mit dieser Maschine auch perfekt abstechen, das heißt, auf die gewünschte Breite bringen.



reifen kleben

Anleitung:

  1. Vorbereitung der Felgen:
    Die Felgen gründlich reinigen, um Schmutz, Fett oder Ölreste zu entfernen. Dabei kann Isopropanol oder Bremsenreiniger verwendet werden. Die Klebefläche der Felge anschließend leicht anschleifen (z. B. mit feinem Schleifpapier), um die Haftung des Klebstoffs zu verbessern. 

    Ein hilfreicher Tipp ist, die Felge auf einer Achse zu befestigen, da sich das Rad dadurch leichter handhaben lässt.

    Ein Holzbrett mit einem 3-mm-Loch bietet zudem einen praktischen Ablagepunkt für das verklebte Komplettrad.
    Alternativ können auch andere Räder verwendet werden (Bild)

  2. Reifen vorbereiten:
    Die Innenseite der Moosgummireifen sollte sauber und frei von Staub sein. Die Passform des Reifens auf der Felge ist vor dem Kleben zu testen.

  3. Auftragen des Klebstoffs:
    Eine dünne, gleichmäßige Schicht Kleber (z.B. UHU MAX REPAIR) auf die Klebefläche der Felge auftragen. Auch auf dem Reifen muss Klebstoff aufgebracht werden. Eine ordentliche Raupe Kleber auftragen und mit einem Zahnstocher oder einem anderen Hilfsmittel im Reifen verteilen. Dabei darauf achten, nicht zu viel Kleber zu verwenden, um überschüssigen Klebstoff zu vermeiden.

    Tipp: Besonders bei kalten Temperaturen kann die Innenseite des Reifens vor dem Auftrag des Klebers angehaucht werden, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und so eine bessere Klebeverbindung zu erzielen.

  4. Montage des Reifens:
    Den Moosgummireifen langsam und gleichmäßig über die Felge ziehen. Dabei sicherstellen, dass der Reifen korrekt sitzt und weder Luftblasen noch Falten entstehen. Anschließend den Reifen vorsichtig andrücken, damit der Kleber sich gleichmäßig verteilt. Es wird empfohlen, den Reifen mit der Handfläche und leichtem Druck auf der Tischplatte zu rollen.

  5. Aushärten des Klebers:
    Der Kleber sollte ausreichend Zeit zum Aushärten erhalten (Herstellerangaben beachten, empfohlen werden mindestens 24 Stunden). Während des Trocknens sind unnötige Bewegungen zu vermeiden, da diese den Sitz des Reifens beeinträchtigen könnten.

  6. Reifen schleifen:
    Der Reifen muss nun geschliffen werden.

     



Reifen schleifen - aber wie?

Wichtiger Hinweis:
Bei sämtlichen Schleifarbeiten ist das Tragen einer Schutzmaske unerlässlich, insbesondere beim Schleifen von mit Sekundenkleber versiegelten Materialien wie Reifen. Der dabei entstehende Schleifstaub ist extrem fein und hochgiftig! Achten Sie unbedingt auf Ihre Sicherheit und verwenden Sie geeignete Schutzausrüstung.

Um Slotcar-Reifen aus Moosgummi mit einer Reifenschleifmaschine zu schleifen, wird in der Regel folgendermaßen verfahren:

 

  1. Vorbereitung:
    Zunächst wird das Rad auf die Achse der Schleifmaschine montiert. Es ist darauf zu achten, dass die Achse absolut parallel zur Schleifwalze ausgerichtet ist.
    Konusverstellung:
    Bei einigen Schleifmaschinen, wie z.B. der Hudy, gibt es Vorrichtungen, mit denen ein Sturz in die Reifen eingebracht werden kann. Da dies in den meisten Reglements in der Regel verboten ist, wird darauf nicht weiter eingegangen.

  2. Reifen abstechen:
    Der aufgeklebte Reifen ist in der Regel um einiges breiter als die Felge. Zum Abstechen eignet sich besonders ein robustes Modellbauskalpell.
    Vor dem ersten Abstechen sollte die Klinge ausgetauscht werden.
    Achtung: Bei diesem Arbeitsgang muss unbedingt auf die Drehrichtung der Maschine geachtet werden (Umpolen an der Batterie oder am Netzteil). Der Reifen muss immer vom Werkzeug wegdrehen, um zu verhindern, dass das Werkzeug in Richtung Auge geschleudert wird.
    Der Abstechvorgang erfolgt auf beiden Seiten nach Augenmaß. Ideal ist es, exakt an der Felgenkante entlang zu schneiden, um Nacharbeiten an den Reifenflanken gering zu halten. Es empfiehlt sich jedoch, sich langsam an die Felgenkante heranzuarbeiten, indem mehrere Ringe abgetrennt werden. Danach sollte das Maß mit grobem Schleifpapier oder einer Feile auf die Felge angepasst werden. Es wird empfohlen, den Reifen bei dieser Arbeit eckig zu schleifen.
    Der Versuch, auf Anhieb das Idealmaß zu erreichen, führt häufig dazu, dass zu viel Reifenmaterial abgetrennt wird und das Skalpell auf die Felge trifft. Der Reifen wird zwar nicht beschädigt, aber es geht unnötig Reifenbreite verloren, was gemäß Reglement nicht zulässig ist, da der Reifen die gesamte Felge abdecken muss.

  3. Auswahl des Schleifkörpers:
    Zu Beginn wird mit grobem Schleifpapier (Körnung 80 bis 120) gearbeitet. Anschließend erfolgt der Schleifvorgang mit feinerem Schleifpapier (z.B. 180er Körnung oder feiner).

  4. Schleifen:
    Der Schleifvorgang erfolgt durch sanftes Drehen des Reifens an der Schleifmaschine. Dabei wird der Reifen langsam an den Schleifkörper geführt, um eine gleichmäßige Abrundung und Glättung der Oberfläche zu erzielen. Kurz vor Erreichen des gewünschten Endmaßes sollte auf eine feinere Körnung umgestellt werden.
    Es muss darauf geachtet werden, dass der Reifen nicht überhitzt, da zu viel Wärme die Gummimischung beeinträchtigen und die Bearbeitung erschweren kann. Ein gutes Ergebnis wird erzielt, wenn die Maschine nicht zu schnell läuft. Eine Faustregel lautet: Wenn beim Schleifen ein Geruch nach verbranntem Gummi entsteht, dreht die Maschine zu schnell.

  5. Überprüfung der Form:
    Während des Schleifens sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob der Reifen gleichmäßig abgetragen wird und keine Unregelmäßigkeiten aufweist. Die Oberfläche sollte glatt und frei von Unebenheiten sein. Besonders Anfänger sollten zwischenzeitlich immer wieder Maß nehmen und solange schleifen, bis das gewünschte Maß erreicht ist.

  6. Kanten abrunden:
    Nach dem Schleifen wird der Reifen von Schleifrückständen befreit und auf eventuelle Unregelmäßigkeiten überprüft. Anschließend werden die Kanten bearbeitet. Es empfiehlt sich, die Außenseite leicht abzurunden, um in Kurven einen höheren Grip zu erzielen. Die Innenseite sollte möglichst eckig bleiben, wobei ein Winkel von 90° angestrebt wird. 

SCHNITTBILD DES FERTIGEN RADES

Das Schnittbild des abgebildeten Rades zeigt die abgerundeten Kanten in einer stark vergrößerten Darstellung. Die Abrundung sollte jedoch nur in leichter Form erfolgen.



Vorderräder

Damit die Autos sauber und ohne Hoppeln über die Bahn fahren, sollten auch die Vorderreifen möglichst rund laufen. Daher ist es wichtig, auch diese zu schleifen.

Die Vorderreifen erfüllen bei Slotcars vor allem eine Stützfunktion und haben ansonsten keine besonderen Eigenschaften. Sie sollten so wenig Grip wie möglich auf der Bahn haben.

Um dies zu erreichen, gibt es mehrere Ansätze. Die einfachste Methode ist, Vorderreifen zu wählen, die so schmal wie möglich sind. In einigen Rennserien werden statt Reifen sogar nur Gummi O-Ringe verwendet, hier muss jedoch das jeweilige Reglement berücksichtigt werden.

Es empfiehlt sich zudem, die Vorderräder im Gegensatz zu den Hinterrädern zu schleifen. Das bedeutet, dass die Außenseite der Vorderräder eckig (90°) geschliffen werden sollte, während die Innenseite abgerundet wird.

Das Schnittbild des abgebildeten Rades zeigt die abgerundeten Kanten in einer stark vergrößerten Darstellung. Die Abrundung sollte jedoch nur in leichter Form erfolgen.

Versiegeln!

Je nach Vorgabe können die Vorderreifen außerdem mit Lack oder Sekundenkleber versiegelt werden. Nach dem Aushärten sollten sie vorsichtig geschliffen werden, um eine glatte Oberfläche zu erzielen. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu viel Material abzutragen, da sonst die aufgetragene Versiegelung schnell wieder entfernt wird. Nach dem Schleifen sind die Reifen äußerst glatt und bieten nur minimalen Grip.
Ein Nebeneffekt ist allerdings, dass die Slotcars in der Regel etwas lauter werden.

Montage und Bearbeitung der Vorderräder:  Schritt-für-Schritt-Anleitung

 

  • Montage der Vorderräder:
    Zwei fertig bearbeitete Vorderräder werden so auf eine Achse montiert, dass der Felgentopf nach außen zeigt.

  • Vorbereitung desVersiegelvorgangs:
    Auf einer festen Unterlage (z. B. Pappe oder Pappteller) wird eine größere Menge dünnflüssiger Sekundenkleber (ca. 2–3 ml) aufgetragen.

  • Sicherheitsmaßnahmen:
    Vor Beginn der nächsten Schritte muss unbedingt eine Schutzbrille und Atemschutzmaske aufgesetzt werden!

  • Beschichtung der Reifen:
    Die Achse wird mit beiden Händen zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und langsam durch den aufgetragenen Sekundenkleber gedreht. Dabei muss die Lauffläche der Reifen mindestens eine vollständige Umdrehung durchlaufen, sodass sie gleichmäßig mit Kleber benetzt wird.
    Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Reifen vollständig – aber nicht übermäßig – mit Kleber beschichtet ist.

    Hinweis: Es darf keine Übersättigung entstehen; der Kleber sollte gleichmäßig haften, ohne „Läufer“ zu bilden.

  • Trocknung:
    Die Achse wird auf eine vorbereitete Unterlage gelegt, damit der Sekundenkleber aushärten kann. Die Aushärtungszeit richtet sich nach den Herstellerangaben, beträgt jedoch mindestens 20 Minuten.

    Wichtig:
    Der Einsatz von Aktivatoren wird nicht empfohlen, da diese den Sekundenkleber kristallisieren lassen. Dies verhindert ein tiefes Eindringen in den Reifen und kann zudem die Transparenz des Klebers beeinträchtigen (der Kleber wird milchig-weiß).

  • Anschleifen der Oberfläche:
    Nach vollständiger Trocknung wird das Rad auf einer Reifenschleifmaschine aufgespannt und vorsichtig angeschliffen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
    Es ist normal, dass an einigen Stellen der Kleber vollständig abgeschliffen wird und der ursprüngliche Reifen sichtbar wird.

    Hinweis: In diesem Fall wird der Prozess (durch Sekundenkleber ziehen, trocknen lassen, schleifen) so oft wiederholt, bis der Reifen gleichmäßig glatt und rund ist.

  • Endschliff:
    Für den finalen Schliff wird das Rad mit Schleifpapier (Körnung 2.000 oder feiner) poliert, bis die Oberfläche vollständig geschlossen ist.

    Optional: Für besonders hochwertige Ergebnisse kann der Endschliff weitergeführt werden, bis die Oberfläche nahezu verglast wirkt.

 

Abschließender Hinweis:

Falls versehentlich durchgeschliffen wird und der ursprüngliche Reifen wieder sichtbar wird, müssen die Arbeitsschritte ab Punkt vier erneut durchgeführt werden.