Unterschiedliche Motorarten
Bürstenmotoren (Brushed Motors):
Der klassische Motor im Slotcar-Bereich, der mit Kohlebürsten arbeitet, um den Rotor anzutreiben.
Diese Motoren sind einfach zu warten und weit verbreitet, bieten aber eine begrenzte Lebensdauer und benötigen regelmäßige Wartung.
Bürstenlose Motoren (Brushless Motors):
Diese Motoren haben keine Kohlebürsten und bieten eine höhere Effizienz sowie eine längere Lebensdauer.
Sie sind teurer und werden meist in höheren Leistungsbereichen oder für besonders anspruchsvolle Rennen eingesetzt.
Im weiteren Verlauf werden wir uns hauptsächlich mit Bürstenmotoren (Brushed Motor) beschäftigen
Ein kurzer Blick in das alte Vokabelheft der fünften Klasse zeigt: „Can“ lässt sich mit „Dose“ oder „Büchse“ übersetzen. Die Bezeichnungen „Short“ und „Long“ beziehen sich daher auf die Länge des Motorgehäuses. Ein Short-Can (ca. 25 mm) bezeichnet ein kurzes Gehäuse, während ein Long-Can (ca. 32 mm) ein längeres Gehäuse bezeichnet.
Die verschiedenen Bauformen ermöglichen es Herstellern, die Motoren optimal an die Platzverhältnisse und Leistungsanforderungen ihrer Slotcars anzupassen. So kann beispielsweise ein kleinerer Motor in kompakten Modellen eingesetzt werden, während größere Motoren für Fahrzeuge mit mehr Platz und höherem Leistungsbedarf geeignet sind.
Die Bauform beeinflusst sowohl die Drehzahl als auch das Drehmoment des Motors.
Short-Can Motoren wie die 13D-Variante S-Can erreichen oft höhere Drehzahlen, jedoch mit geringerem Drehmoment.
Long-Can Motoren wie die 13D-Variante L-Can bieten hingegen mehr Drehmoment, was für schwerere Modelle vorteilhaft ist.
Bei der Suche nach dem passenden Motor für das Slotcar stößt man unweigerlich auf das Drehmoment, das häufig in Gramm pro
Zentimeter (g*cm) angegeben wird.
Die Wahl zwischen mehr Drehzahl und höherem Drehmoment hängt von der Art der Strecke und den eigenen Fahrgewohnheiten ab:
Mehr Drehmoment eignet sich besser für kurvenreiche Strecken, da es eine bessere Kontrolle und gleichmäßigere Beschleunigung ermöglicht. Es sorgt für einen sanfteren Fahrstil und eine stärkere Bremswirkung.
Mehr Drehzahl ist vorteilhaft auf langen Geraden oder bei schnelleren Kursen, wo die Endgeschwindigkeit entscheidend ist. Allerdings kann es auf kurvigen Strecken schwieriger zu fahren sein, da die Beschleunigung weniger präzise ist.
Eine kurze Übersetzung kann manchmal helfen, die Nachteile hochdrehender Motoren abzumildern. Dennoch bietet ein Motor mit moderater Drehzahl und hohem Drehmoment auf einer kurvenreichen
Heimbahn meist die bessere Gesamtleistung.
Auf großen Clubbahnen mit langen Geraden und schnellen Kurven hingegen kann ein hochdrehender Motor seine Vorteile ausspielen.
Mehr Tipps zum Thema Übersetzung findet ihr hier!
Hinweis:
Die teilweise starke Streuung der Motoren darf nicht unbeachtet bleiben, da die Angaben der Hersteller leider nicht immer exakt sind.
Auch die Angabe des Drehmoments ist nicht korrekt – meist handelt es sich dabei um das sogenannte Blockiermoment, bei dem keine Drehung mehr stattfindet. Die Werte für Leerlaufdrehzahl und Blockiermoment können jedoch hilfreich sein, um einen passenden Motor zu finden und dienen in gewissem Maße auch als Vergleichswerte.
In einem Selbsttest, wohlgemerkt unter unbelasteten Bedingungen, konnte eine Differenz von fast 5000 U/min zwischen dem drehzahlschwächsten und -stärksten Motor festgestellt werden. Viele Clubs,
auch wir, setzen bei Wettbewerben auf sogenannte Pool-Motoren, bei denen die Motoren gestellt werden. So muss nicht jeder Teilnehmer 50 Motoren kaufen, um den besten auszuwählen.
Welcher Motor ist der beste und schnellste für mein Fahrzeug?
Wenn Unsicherheiten bestehen, kann man in der Regel auf bekannte Foren oder Facebook-Gruppen zurückgreifen. Dort haben viele Slotcar-Enthusiasten weltweit bereits verschiedene Motoren an ihren Fahrzeugen getestet. Dieses umfangreiche Wissen lässt sich kaum vollständig zusammenfassen. Allerdings sollte man vorsichtig sein, da nicht jeder Ratschlag unbedingt sinnvoll ist. Es gibt eine erhebliche Streuung im verbreiteten Wissen, und nur weil eine Lösung bei einem funktioniert, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie die beste oder effektivste Wahl für einen selbst ist.