aufbau eines scaleauto-Sc8000

Hier möchten wir euch zeigen, wie ihr ein wettbewerbsfähiges Scaleauto auf die Räder stellt


grundsätzliches

Der Aufbau eines konkurrenzfähigen Scaleautos erfordert präzise Planung und ein gutes Verständnis der verwendeten Komponenten. In diesem Fall konzentrieren wir uns auf den Mercedes SLS, ausgestattet mit dem SC8000er-Chassis.


Diese Anleitung versteht sich lediglich als Empfehlung! Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen. Die hier beschriebenen Schritte basieren auf unseren eigenen Erfahrungen.
Eine Haftung für mögliche Schäden wird ausdrücklich ausgeschlossen.

 



Werkzeuge die benötigt werden:

 

  • Sechskant Schraubendreher 1,5mm
  • Torx-Schraubendreher T6
  • Steckschlüssel Schraubendreher 4mm
  • Steckschlüssel Schraubendreher 8mm
  • Schlitz.- & Kreuzschraubendreher
  • Seitenschneider
  • Spitzzange
  • Kombizange
  • Spitzzange
  • Messschieber
  • Flach.- & Rundfeile
  • Skalpell oder Bastelmesser
  • Optional:
  • Dagtool
  • Achs-Geometrie-Tool
  • Einrichtplatte / Montageplatte 
  • Fühlerblatt-Lehren

 

Optional:



ZERLEGEN:

  • Zuerst wird die Karosserie vom Chassis entfernt. Dazu müssen die Karosserieschrauben nur etwa zwei Umdrehungen gelöst werden, anschließend lässt sich die Karosserie von den Haltern abnehmen. Ein vollständiges Herausdrehen der Schrauben ist nicht erforderlich.


    Tipp: Es ist empfehlenswert, den Radstand im Voraus zu notieren. Das erleichtert die Montage im weiteren Verlauf erheblich.



  • Nun beginnen wir, das gesamte Chassis zu zerlegen. Besonders für Anfänger ist es hierbei sehr wichtig, Ordnung zu halten. Es empfiehlt sich, die Schrauben und Kleinteile entsprechend ihrer Anordnung am Chassis auf dem Arbeitsplatz zu positionieren.

Tipp: Es kann hilfreich sein, zwischen den einzelnen Arbeitsschritten Fotos zu machen, um bei Unklarheiten später darauf zurückzugreifen.
Gegebenenfalls kann auch diese Anleitung als Referenz dienen. Im weiteren Verlauf wird der Zusammenbau Schritt für Schritt erklärt.



PRÜFEN UND ENTGRATEN:

  • Nach dem Zerlegen werden alle Teile Schritt für Schritt gereinigt. Anschließend werden sämtliche Bauteile entgratet und auf ihre Planheit überprüft.
  • Die Chassisplatte ist das Herzstück des Fahrzeugs. Ist diese verzogen, lässt sich dieser Mangel später nicht mehr beheben. Entgraten Sie daher die Kanten und legen Sie die Platte auf eine geeignete Fläche, wie etwa eine Einrichtplatte oder eine glatte Oberfläche. Eine Glasplatte oder ein Ceranfeld sind ebenfalls gute Alternativen.
  • Falls die Chassisplatte verzogen ist, muss an dieser Stelle nachgearbeitet werden. Durch vorsichtiges Biegen an den entsprechenden Stellen lässt sich dies korrigieren. Alle Biegevorgänge sollten mit Bedacht durchgeführt werden, um zu große Krafteinwirkungen zu vermeiden, da dies den Zustand nur verschlechtern würde.

  • Die Auflageflächen der vorderen und hinteren Achsböcke sorgfältig entgraten. Anschließend die Kugellager probeweise einsetzen. Sollten diese zu stramm sitzen, die Bohrungen vorsichtig mit einer Rundfeile oder idealerweise mit einem Skalpell nachbearbeiten und entgraten.

Wichtig: Bei allen weiteren Arbeitsschritten darf nur entgratet werden, es darf keinesfalls zu viel Material abgetragen werden. Dies wäre ein schwerwiegender Verstoß gegen das Reglement und könnte eine Disqualifikation zur Folge haben.



Montage:


  • Zuerst beginnen wir mit der Montage der hinteren Achsböcke. Diese sollten bereits entgratet und grob auf Verzug überprüft worden sein. Verwendet die passenden Schrauben, um die Achsböcke zu befestigen. Ziehe die Schrauben jedoch noch nicht vollständig an, sondern lösen  sie nach dem Anziehen etwa um eine viertel Umdrehung.

    Die Achsböcke werden anschließend ausgerichtet, wobei sie exakt im 90°-Winkel zur Fahrtrichtung eingestellt werden sollten. Mithilfe des DAG-Tools werden nun die Achsböcke zueinander ausgerichtet. Dies erfolgt entweder mit dem Werkzeug selbst oder durch vorsichtiges Biegen mit einer Zange. Im Idealfall sollte die Achse des Werkzeugs beim Kippen ohne Widerstand durch die Böcke gleiten.

    Falls das DAG-Tool nicht verfügbar ist, kann die Ausrichtung auch mit Kugellagern und einer Achse durchgeführt werden. Es ist dabei unbedingt darauf zu achten, dass die verwendete Achse absolut gerade ist.

Dabei ist es wichtig, präzise zu arbeiten: Je genauer die Achsböcke zueinander ausgerichtet sind, desto reibungsloser kann sich die Achse in den Lagern drehen. Bei der Ausrichtungsvariante mit Kugellagern und Achse sollte die Ausrichtung nicht durch Druck auf die Achse über die Kugellager erfolgen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass entweder die Kugellager oder die Achse beschädigt werden.



Als Nächstes widmen wir uns dem Fahrwerk-H. Dieses muss ebenfalls sorgfältig ausgerichtet werden, sodass es nach der Bearbeitung vollständig plan auf der Chassis-Grundplatte aufliegt. Eventuelle Verzüge werden durch vorsichtiges Biegen behoben.

Nach dem Ausrichten wird das Fahrwerk mit den vorhandenen originalen Scaleauto T-Hülsen (wie in unserem Reglement vorgeschrieben) auf dem Chassis verschraubt. Die T-Hülsen ermöglichen die gewünschte Wackelbewegung.

 

 



  • Auch die Grundplatte der Vorderachse muss gerichtet und entgratet werden. Diese Arbeiten sollten ebenfalls direkt auf der Chassisplatte durchgeführt werden.

  • Die entgrateten vorderen Achsböcke können nun auf der Grundplatte der Vorderachse montiert werden. Es ist ratsam, die Schrauben zunächst nicht vollständig anzuziehen, sondern um etwa eine Vierteldrehung gelockert zu lassen. Anschließend werden die Achsböcke präzise ausgerichtet, sodass sie exakt im 90°-Winkel zur Fahrtrichtung stehen.

    Die Ausrichtung der Achsböcke erfolgt mithilfe des DAG-Tools. Dies kann entweder direkt mit dem Werkzeug oder durch vorsichtiges Nachjustieren mit einer Zange geschehen. Im optimalen Fall sollte die Achse des DAG-Tools beim Kippen ohne Widerstand durch die Achsböcke gleiten.

    Falls das DAG-Tool nicht verfügbar ist, kann die Ausrichtung alternativ mit Kugellagern und einer Achse vorgenommen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die verwendete Achse absolut gerade ist, um eine korrekte Ausrichtung zu gewährleisten.


  • Nun wird das vordere Fahrwerksteil montiert. Dabei ist bereits darauf zu achten, welcher Radstand später erzielt werden soll. Entsprechend wird das Vorderteil am Chassis befestigt. Auch hier sollte sorgfältig geprüft werden, ob Grate vorhanden sind und ob alle Teile frei beweglich sind.

Dabei ist es wichtig, präzise zu arbeiten: Je genauer die Achsböcke zueinander ausgerichtet sind, desto reibungsloser kann sich die Achse in den Lagern drehen. Bei der Ausrichtungsvariante mit Kugellagern und Achse sollte die Ausrichtung nicht durch Druck auf die Achse über die Kugellager erfolgen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass entweder die Kugellager oder die Achse beschädigt werden.



  • Jetzt wird der Radstand eingestellt. Am einfachsten lässt sich dieser vor dem Zerlegen ermitteln oder durch das Ausmessen der Radhausmitte der jeweiligen Karosserie bestimmen. Ein hilfreicher Tipp: Das Chassis vorab montieren, 6-mm-Bolzen als Achsen durch die Achsböcke schieben und so den korrekten Radstand einstellen. Für Feineinstellungen kann anschließend das Achsgeometrie-Tool verwendet werden.
  • Falls dieses Werkzeug nicht verfügbar ist, lässt sich der Radstand auch mit einem Messschieber präzise einstellen, damit sichergestellt wird, dass er auf beiden Seiten des Fahrwerks identisch ist.

 



Die Montage des Motors erfolgt zunächst mit lockeren Schrauben. Der Motor wird endgültig fixiert, nachdem das Achsritzel montiert wurde, um das richtige Ritzelspiel einzustellen. Dies sorgt für ein geräuscharmes und langlebiges Getriebe. Bei der Montage eines Kunststoffritzels sollte dieses auf der Motorwelle verklebt werden. Dafür wird die Motorwelle sowie das Motorritzel angeraut, und mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber wird das Ritzel auf die Motorwelle gepresst.

 

Tipp: Der Motor sollte vorab gereinigt und eingelaufen werden. Dazu wird es einen eigenen Artikel geben.



  • Nun wird der Leitkielhalter mit den vier kleinen Senkkopfschrauben montiert. Es ist ratsam, diesen so weit wie möglich in Richtung der Fahrzeugfront zu befestigen. Dabei sollte auch die Wahl des Leitkiels berücksichtigt werden, da dieser später nicht an der Karosserie anliegen darf.


Montage der Achsen

  • Vor der Montage der Kugellager sollte man sich mit diesen vertraut machen. Erfahrungsgemäß ist es ratsam, die Originalkugellager gegen neue auszutauschen. Da es eine Vielzahl an Kugellagern auf dem Markt gibt, existieren auch viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. Wir teilen hier unsere eigene Erfahrung. Kugellager
  • Es ist empfehlenswert, die Kugellager durch ABEC 7 oder zumindest ABEC 5 Lager zu ersetzen. Wir verwenden offene Lager, da diese die Reinigung erleichtern. Bevor die Lager montiert werden, erhalten sie ein gründliches Bad in Bremsenreiniger, um das originale Fett zu entfernen. Für die Langlebigkeit empfehlen wir, die Lager danach mit einer ganz kleinen Menge Kugellageröl zu behandeln, dabei reicht ein Hauch von einem Tropfen vollkommen aus.
  • Anschließend werden die Kugellager in die Achsböcke eingesetzt. Um einen optimalen Sitz zu gewährleisten, fixieren wir sie mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber.


Achtung: Der Kleber darf keinesfalls in das Lager gelangen, da es dadurch unbrauchbar wird.



  • Auch die Achsen sollten ersetzt werden. Wir empfehlen die Verwendung von Sigma-Stahlachsen, da laut Reglement ausschließlich Stahlachsen aus Vollmaterial zugelassen sind. An den Stellen, an denen die Achsen in den Lagern laufen, sollten diese poliert werden, um den Laufwiderstand zu minimieren und einen besseren Betrieb zu gewährleisten.


  • Nun wird die Achsbreite eingestellt. Dies erfolgt mit Hilfe von Achdistanzen in verschiedenen Größen. Es empfiehlt sich die Verwendung von Messinghülsen, da diese in der Regel präziser gefertigt sind als die Kunststoff-Alternativen. Dabei sollte immer das Reglement beachtet werden. Die Achsbreite sollte so breit wie möglich eingestellt werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Räder nicht an der Karosserie schleifen und die maximale Breite nicht überschritten wird.
  • Zu den Faktoren, die die Breite beeinflussen, zählen die Art der Karosserie, die Größe der Räder sowie die Höhe der Karosserie, die gegebenenfalls mit U-Scheiben angehoben werden kann.


Das Achsspiel wird entweder nach Gefühl oder mit Hilfe von Fühlerlehren in verschiedenen Dicken eingestellt.

Tipp: Wenn Fühlerlehren verwendet werden, kann das Achsspiel später reproduziert werden.

 

 

Welche Dicke am besten geeignet ist, muss individuell getestet werden. Eine Faustregel lautet: Je mehr Achsspiel eingestellt wird, desto weniger neigt das Fahrzeug zum Kippen, verliert jedoch etwas an Geschwindigkeit in den Kurven.



 

  • Getriebe: Je nach Einsatzzweck muss eine passende Übersetzung gewählt werden. Bei uns wird meist eine 12/43 Übersetzung verwendet.
  • Die Einstellung des Getriebes erfolgt über den Motorhalter, der so parallel wie möglich zur Achse montiert werden sollte. Dies ist jedoch nicht immer möglich, insbesondere bei einem zu kleinen Achsritzel. Zusätzlich muss das Zahnflankenspiel sorgfältig eingestellt werden. Ein gutes Ergebnis erzielt man, indem man während der Montage ein Stück Papier zwischen die Ritzel klemmt.
  • Weitere Informationen findet ihr im Artikel zur Getriebeübersetzung.


  • Die Montage des Leitkiels erfolgt in der Regel als letzter Schritt, damit das Fahrwerk bis dahin problemlos abgestellt werden kann. Der verwendete Leitkiel hängt vom Einsatzzweck und der gewünschten Leitkielhöhe ab. In einem weiteren Artikel werden wir dieses Thema ausführlich behandeln. Die Leitkielhöhe sollte etwa 1,5 mm betragen (Holzbahn), gemessen von der Unterseite des Leitkiels bis zur Bahnoberfläche.
  • Die Motorkabel sollten gegen Silikonkabel ausgetauscht werden. Diese werden am Leitkielhalter, zum Beispiel mit Draht, befestigt, um ein Schleifen an der Achse zu verhindern. Zusätzlich sorgt dies für die notwendige mechanische Spannung, damit sich der Leitkiel immer wieder in die Mitte schiebt.
  • Bei der Befestigung am Leitkiel gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man verwendet Anlötclips oder die abisolierten Kabelenden werden mithilfe der Schleifer verklemmt. Letzteres empfehlen wir, da die Verlötung an den Anlötclips erfahrungsgemäß brechen kann, was im Rennen sehr ärgerlich ist.


  • Es wird empfohlen, Super-Down-Schleifer zu verwenden, da diese robust, verschleißarm sind und sich bei einem Abflug nicht so schnell verbiegen. Wenn es schneller vorangehen soll, zum Beispiel für eine Qualifikationsrunde oder eine Hotlap, sind Super-Fine-Schleifer die bessere Wahl.


 

  • Nun wird das Chassis wieder mit der Karosserie verbunden. Es muss nun die Freigängigkeit der Räder und des Leitkiels überprüft werden. Zusätzlich sollte sichergestellt werden, dass die Räder möglichst mittig im Radkasten positioniert sind. Falls dies nicht der Fall ist, muss der Radstand nachkorrigiert werden.
    Achtung! Dabei sollte auf die Parallelität beider Fahrzeugseiten geachtet werden. Gegebenenfalls kann auch eine Anpassung über die Karosseriehalterung vorgenommen werden.


Räder / Reifen

Alle Informationen zum Thema Räder und Reifen sind im entsprechenden Artikel zu finden.



Trimmen / Ausbleien

Alle Informationen zum Thema Trimmen / Ausbleien sind im entsprechenden Artikel zu finden.